HERE are the German texts of writings that were sent out in German; and also, whenever available, texts of preliminary German drafts of items that were sent out in English. The page references show where the corresponding English versions begin.
Eines Tages erhielt ich im Berner Patentamt ein grosses Couvert, aus dem ein nobles Papier herauskam, auf dem in pittureskem Druck (ich glaube sogar auf Lateinisch) etwas stand, das mich unpersönlich und wenig interessant anmutete und sofort in den amtlichen Papierkorb flog. Später erfuhr ich, dass dies eine Einladung zur Calvinfeier war nebst Ankündigung, dass ich an der Genfer Universität den Ehrendoktor bekommen sollte. Die Leute dort interpretierten offenbar mein Schweigen richtig und wandten sich an meinen Freund und Schüler, den Genfer Chavan, der in Bern lebte. Dieser überredete mich, nach Genf zu kommen weil dies praktisch unvermeidlich wäre, ohne weitere Erklärung.
So fuhr ich am angesagten Tag ab und traf Abends einige Züricher Professoren im Restaurant des Gasthofes wo wir wohnten. … Jeder von ihnen erzählte nun, in welcher Eigenschaft er da war. Als ich schwieg, erging die Frage an mich, und ich musste gestehen, dass ich keine blasse Ahnung habe. Die andern wussten aber Bescheid und weihten mich ein. Am nächsten Tag sollte ich im Festzug marschieren und hatte nur Strohhut und Strassenanzug bei mir. Mein Vorschlag, mich davon zu drücken, wurde mit Entschiedenheit abgelehnt, und diese Feier verlief entsprechend drollig, was meine Mitwirkung anlangte.
Das Fest endete mit dem opulentesten Festessen, dem ich in meinem ganzen Leben beigewohnt habe. Da sagte ich zu einem Genfer Patrizier, der neben mir sass: “Wissen Sie, was Calvin gemacht hätte, wenn er noch da wäre?” Als er verneinte und mich um die Meinung fragte, sagte ich: “Er würde einen grossen Scheiterhaufen errichtet und uns alle wegen sündhafter Schlemmerei verbrannt haben”. Der Mann sprach kein Wort mehr und damit endet meine Erinnerung an die denkwürdige Feier.
Sie können sich kaum vorstellen, wie erfreut ich darüber war und bin, dass die Berner Naturforschende Gesellschaft meiner so freundlich gedacht hat. Es war sozusagen eine Botschaft aus den Tagen der längst entschwundenen Jugend. Die gemütlichen und anregenden Abende steigen wieder auf in meinem Gedächtnis und besonders die oft wunderbaren Bemerkungen, die Professor Sahli [Salis?], der innere Mediziner, zu den Vorträgen zu machen pflegte. Ich habe das Dokument gleich einrahmen lassen und als Einziges von allen Anerkennungen entsprechender Art in meinem Studierzimmer aufgehängt als Erinnerungszeichen an meine Berner Zeit und die dortigen Freunde.
Ich bitte Sie, der Gesellschaft meinen herzlichen Dank zu übermitteln und ihr zu sagen, wie hoch ich die mir erwiesene Freundlichkeit schätze.
Ich werde nämlich mit der Berühmtheit immer dümmer, was ja eine ganz gewöhnliche Erscheinung ist. Das Missverhältnis zwischen dem, was man ist, und dem, was die andern von einem glauben oder wenigstens sagen, ist gar zu gross. Man muss es aber mit Humor tragen …
Am 14. März 1879 wurde ich in Ulm geboren und gelangte im Alter von einem Jahre nach München, wo ich bis zum Winter 1894–1895 verblieb. Dort besuchte ich die Elementarschule und das Luitpoldgymnasium bis zur 7. Klasse (exklusive). Dann lebte ich bis zum Herbste vorigen Jahres in Mailand, wo ich privatim weiterstudierte. Seit letzten Herbst besuche ich die Kantonsschule in Aarau und erlaube mir nun, mich zur Maturitätsprüfung anzumelden. Ich gedenke dann an der 6. Abteilung des Eidgenössischen Polytechnikums Mathematik und Physik zu studieren.
I. Ich bin in Ulm als Sohn jüdischer Eltern am 14. März 1879 geboren. Mein Vater war Kaufmann, zog bald nach meiner Geburt nach München, 1893 nach Italien, wo er bis zu seinem Tode (1902) blieb. Ich habe keinen Bruder, aber eine Schwester, die in Italien lebt. …
IV. Von 1900 bis 1902 war ich in der Schweiz als Privatlehrer, eine Zeitlang auch als Hauslehrer tätig und erwarb das Schweizerische Bürgerrecht. 1902–1909 war ich als Experte (Vorprüfer) am Eidgenöss. Amt für geistiges Eigentum angestellt, 1909–11 als ausserordentlicher Professor an der Züricher Universität. 1911–12 war ich als ordentlicher Professor der theoretischen Physik an der Universität Prag, 1912–14 an dem Eidgenössischen Polytechnikum ebenfalls als Professor der theoretischen Physik. Seit 1914 bin ich als bezahltes Mitglied an der Preussischen Akademie der Wissenschaften in Berlin und kann mich ausschliesslich der wissenschaftlichen Forschungsarbeit widmen.
V. Meine Veröffentlichungen bestehen fast ausschliesslich in kurzen physikalischen Arbeiten, welche meist in den Annalen der Physik und in den Sitzungsberichten der Preuss. Akademie erschienen sind. Die wichtigsten betreffen folgende Themen:
Brown’sche Bewegung (1905)
Theorie der Planck’schen Formel und der Lichtquanten (1905, 1917)
Spezielle Relativitätstheorie und Trägheit der Energie (1906)
Allgemeine Relativitätstheorie 1916 und später Ferner sind Arbeiten über die thermischen Schwankungen zu erwähnen, sowie eine 1931 [E. schrieb versehentlich 1917] mit Prof. W. Mayer verfasste Arbeit über die einheitliche Natur von Gravitation und Elektrizität.
VI. Gelegentliche Vortragsreisen nach Frankreich, Italien, Japan, Argentinien, England, die Vereinigten Staaten, die—abgesehen von den Reisen nach Pasadena—nicht eigentlich Forschungszwecken dienten.
VII. Mein eigentliches Forschungsziel war stets die Vereinfachung und Vereinheitlichung des physikalischen theoretischen Systems. Dies Ziel erreichte ich befriedigend für die makroskopischen Phänomene, nicht aber für die Phänomene der Quanten und die atomistische Struktur. Ich glaube, dass auch die moderne Quanten-lehre von einer befriedigenden Lösung des letzteren Problemkomplexes trotz erheblicher Erfolge noch weit entfernt ist.
VIII. Ich wurde Mitglied vieler wissenschaftlicher Gesellschaften, und mehrere Medaillen wurden mir verliehen, auch eine Art Gastprofessur an der Universität Leiden. In einer ähnlichen Verbindung stehe ich zur Universität Oxford (Christ Church College).
“Er pflegte in seiner Jugend oft zu sagen: ‘Ich will einmal in meinem Esszimmer nur einen tannenen Tisch, eine Bank und ein paar Stühle.’ ”
Am meisten drückt mich natürlich das Unglück meiner armen Eltern. Ferner schmerzt es mich tief, dass ich als erwachsener Mensch untätig zusehen muss, ohne auch nur das Geringste machen zu können. Ich bin ja nichts als eine Last für meine Angehörigen. … Es wäre wirklich besser, wenn ich gar nicht lebte. Der einzige Gedanke, dass ich immer alles getan habe, was mir meine kleinen Kräfte erlaubten und dass ich mir jahr-in jahraus auch nicht einmal ein Vergnügen, eine Zerstreuung erlaube, ausser die welche mir das Studium bietet, hält mich noch aufrecht und muss mich manchmal vor Verzweiflung schützen.
Es gibt ziemlich zu tun doch nicht übermässig, sodass ich schon einmal Zeit finde, in Zürichs schöner Umgebung ein Stündchen zu verbummeln. Zudem freue ich mich bei dem Gedanken, dass nun für meine Eltern die schwersten Sorgen ein Ende haben. Wenn alle Leute so lebten (so wie ich), wahrlich, die Romanschriftstellerei wäre dann niemals auf die Welt gekommen.
In Berlin alles aufgeben, wo man mir so unbeschreiblich entgegenkommt, das brächte ich nicht fertig. Wie glücklich wäre ich vor 18 Jahren gewesen, wenn ich am Polytechnikum bescheidener Assistent hätte werden können! Aber es gelang mir nicht! Die Welt ist ein Narrenhaus, das Renommee macht alles! Ein anderer liest doch auch gut—aber. …
Mit der Arbeit geht es langsam und harzig, nach einem vielversprechenden Anfang. Wir sind in den prinzipiellen Forschungen in der Physik in einer Situation des Tastens, wo keiner Vertrauen in das hat, was der andere mit grossen Hoffnungen versucht. Man ist in einer beständigen Spannung, bis man endgültig absegelt. Es bleibt mir aber der Trost, dass das Hauptsächliche, was ich gemacht habe, zu dem selbverständlichen Bestande unserer Wissenschaft geworden ist.
Die grossen politischen Dinge unserer Zeit sind so entmutigend, dass man sich in der eigenen Generation ganz vereinsamt fühlt. Es ist, wie wenn die Menschen die Leidenschaft für Recht und Würde verloren hätten und nicht mehr schätzten, was bessere Generationen mit unsäglichem Opfermut erworben haben. … Das Fundament aller menschlichen Werte ist eben das Moralische. Das in primitiver Zeit klar gesehen zu haben, ist die einzigartige Grösse unseres Moses. Schau Dir die Heutigen dagegen an!
Nichts als Briefschulden habe ich und Menschen, die mit Recht unzufrieden mit mir sind. Aber kann es anders sein bei einem Besessenen? Wie in der Jugend sitze ich unaufhörlich da und denke und rechne, hoffend tiefe Geheimnisse zu lüften. Die sogenannte grosse Welt, das heisst das menschliche Getriebe hat weniger Anziehendes als je, sodass man jeden Tag in der Einkapselung bestärkt wird.
Ich sollte ursprünglich auch Techniker werden. Aber der Gedanke, die Erfindungskraft auf Dinge verwenden zu sollen, welche das werktägliche Leben noch raffinierter machen, mit dem Ziel öder Kapitalschinderei, war mir unerträglich. Das Denken um seiner selbst willen wie die Musik! … Wenn ich kein Problem zum Nachdenken habe, dann leite ich mit Vorliebe mathematische und physikalische Sätze wieder ab, die mir längst bekannt sind. Hier ist also gar kein Ziel da, sondern nur eine Gelegenheit, um sich der angenehmen Tätigkeit des Denkens hinzugeben.
Was das Suchen nach Wahrheit anbelangt, so weiss ich aus eigenem mühevollen Suchen und vielem Verzichten, wie schwer es ist, in der Erkenntnis des wirklich Wesentlichen einen zuverlässigen, wenn auch kleinen Schritt zu finden.
Der theoretisch arbeitende Naturforscher ist nicht zu beneiden, denn die Natur, oder genauer gesagt: das Experiment, ist eine unerbittliche und wenig freundliche Richterin seiner Arbeit. Sie sagt zu einer Theorie nie “ja” sondern im günstigsten Falle “vielleicht”, in den meisten Fällen aber einfach “nein”. Stimmt ein Experiment zur Theorie, bedeutet es für letztere “vielleicht”, stimmt es nicht, so bedeutet es “nein”. Wohl jede Theorie wird einmal ihr “nein” erleben, die meisten Theorien schon bald nach ihrer Entstehung.
Äussere Ereignisse, die an sich fähig wären, die Richtung des Denkens und Handelns einer Person zu bestimmen, kommen wohl in jedem Leben vor. Bei den meisten aber bleiben solche Vorkommnisse ohne Wirkung. In meinem Leben hat sicher der ungeheure Eindruck eine Rolle gespielt, den auf mich ein kleiner Kompass machte, den mir mein Vater zeigte, als ich ein kleiner Junge war. Von der Riemann’schen Arbeit erfuhr ich erst zu einer Zeit, in der die Grundprinzipien der allgemeinen Relativitäts-Theorie schon längst klar konzipiert waren.
Es hat mich etwas befremdet, dass Sie bezüglich des Zusammenhanges zwischen träger Masse und Energie meine Priorität nicht anerkennen.
Wenn es mir schon vor Empfang Ihres Briefes leid tat, dass ich mir durch eine kleinliche Regung jene Äusserung über Priorität in der bewussten Sache diktieren liess, zeigte mir Ihr ausführlicher Brief erst recht, dass meine Empfindlichkeit übel angebracht war. Die Leute, denen es vergönnt ist, zum Fortschritt der Wissenschaft etwas beizutragen, sollten sich die Freude über die Früchte gemeinsamer Arbeit nicht durch solche Dinge trüben lassen.
Ich bin nicht dafür, dass es abgedruckt wird, weil der Vortrag nicht originell genug ist. Man muss vor allem kritisch gegen sich selbst sein. Den Anspruch gelesen zu werden, kann man nur dann aufrecht erhalten, dass man alles Unbedeutende verschweigt, wenn es irgend geht.
Ihr heiliger Eifer in Bezug auf die Kritik im Literary Supplement der [London] Times hat bei mir gutmütige Heiterkeit hervorgerufen. Da schreibt einer für wenig Geld auf Grund flüchtigen Durchblätterns etwas, was einigermassen plausibel klingt und was von niemand genau gelesen wird. Wie können Sie sich darüber ernsthafte Gedanken machen. Über mich sind schon massenweise so unverschämte Lügen und freie Erfindungen von Reportern erschienen, dass ich längst unterm Boden wäre, wenn ich mich darum kümmern wollte. Man muss sich damit trösten, dass die Zeit ein Sieb hat, durch welches die meisten Wichtigkeiten ins Meer der Vergessenheit ablaufen und was bei dieser Auslese übrig bleibt ist oft immer noch fad und schlecht. …
Jeder Piepser wird bei mir zum Trompetensolo …
Früher dachte ich nicht daran, dass jedes spontan geäusserte Wort aufgegriffen und fixiert werden könnte. Sonst hätte ich mich mehr ins Schneckenhaus verkrochen.
In England sind sogar die Reporter zurückhaltend! Ehre, wem Ehre gebührt. Einmaliges Nein genügt. Die Welt kann da noch viel lernen—nur ich will es nicht und kleide mich stets nachlässig, auch bei dem heiligen Sakrament des Dinners.
Stilles Dasein in der Klause mit argem Frieren. Abends das feierliche Abendmahl der heiligen Brüderschaft im Frack.
Solchen Sturm wie in dieser Nacht habe ich … noch nicht mit gemacht. … Der Anblick des Meeres ist unbeschreiblich grossartig, besonders wenn Sonne darauf fällt.
Man ist wie aufgelöst in die Natur. Man fühlt die Belanglosigkeit des Einzelgeschöpfes noch mehr als sonst und ist froh dabei.
Am Objektiven gemessen ist es unsäglich wenig, was der Mensch durch heisses Bemühen der Wahrheit abringt. Aber das Streben befreit uns aus den Fesseln des Ichs und macht uns zu Genossen der Besten.
Wie armselig steht der theoretische Physiker vor der Natur und vor—seinen Studenten!
Ich muss offen sagen, dass ich es nicht billige, wenn Eltern auf die Entschliessungen ihrer Kinder Einfluss nehmen, die für die Gestaltung ihres Lebens entscheidend sind. Solche Probleme muss jeder für sich selbst lösen.
Wenn Sie aber eine Entscheidung treffen wollen, mit der Ihre Eltern nicht einverstanden sind, so müssen Sie sich fragen: bin ich innerlich unabhängig genug, um entgegen dem Willen der Eltern handeln zu können, ohne dabei mein inneres Gleichgewicht zu verlieren? Wenn Sie dessen nicht sicher sind, so ist der Schritt auch im Interesse des Mädchens nicht zu empfehlen. Davon allein sollten Sie Ihre Entscheidung abhängig machen.
Zur Aufstellung einer Theorie genügt niemals das blosse Zusammenbringen registrierter Erscheinungen—es muss stets eine freie Erfindung des menschlichen Geistes hinzukommen, die dem Wesen der Dinge näher auf den Leib rückt. Und: der Physiker darf sich nicht begnügen mit der blossen phänomenologischen Betrachtung, die nach der Erscheinung frägt, sondern muss vordringen zur spekulativen Methode, welche die Existenzform sucht.
Jugend, weisst du, dass du nicht die erste Jugend bist, die nach einem Leben voll Schönheit und Freiheit lechzte? Jugend, weisst du, dass all deine Vorfahren so waren wie du und der Sorge und dem Hass verfielen?
Weisst du auch, dass deine heissen Wünsche nur dann in Erfüllung gehen können, wenn es dir gelingt, Liebe und Verständnis für Mensch, Tier, Pflanze und Sterne zu erringen, wenn jede Freude deine Freude und jeder Schmerz dein Schmerz sein wird? Öffne deine Augen, dein Herz und deine Hände und meide das Gift, das deine Ahnen aus der Geschichte gierig gesogen haben. Dann wird die Erde dein Vaterland sein und all dein Schaffen und Wirken wird Segen spenden.
Liebe Kinder,
Wir sollen nicht fragen: “Was ist ein Tier”, sondern: “Was für eine Art von Dingen nennen wir ein Tier?” Nun, wir nennen etwas ein Tier, wenn es gewisse Eigenschaften hat. Es nimmt Nahrung auf, stammt von etwa gleich beschaffenen Eltern, es wächst, es bewegt sich selber, es stirbt, wenn seine Zeit vorüber ist. So nennen wir den Wurm, das Huhn, den Hund, den Affen ein Tier. Wie mit uns Menschen? Lasst uns in solcher Art darüber denken und selber entscheiden, ob es natürlich ist, wenn wir uns selbst als Tiere betrachten.
Ich habe Deine Frage so einfach zu beantworten gesucht als es mir möglich war. Hier meine Antwort:
Der wissenschaftlichen Forschung liegt der Gedanke zugrunde, dass alles Geschehen durch Naturgesetze bestimmt sei, also auch das Handeln der Menschen. Deshalb wird ein Forscher kaum geneigt sein, zu glauben, dass das Geschehen durch ein Gebet—das heisst, durch einen gegenüber einem übernatürlichen Wesen geäusserten Wunsch—beeinflusst werden könnte.
Allerdings muss zugegeben werden, dass unsere tatsächliche Kenntnis dieser Gesetze nur unvollkommenes Stückwerk ist, sodass letzten Endes die Überzeugung von der Existenz letzter durchgreifender Gesetze ebenfalls auf einer Art Glauben beruht. Immerhin ist dieser Glaube weitgehend durch die bisherigen Erfolge der Wissenschaften gerechtfertigt.
Andererseits erfüllt aber die Wissenschaft Jeden, der sich ernsthaft mit ihr befasst, mit der Überzeugung, dass sich in der Gesetzmässigkeit der Welt ein dem menschlichen ungeheuer überlegener Geist manifestiere, demgegenüber wir mit unseren bescheidenen Kräften demütig zurückstehen müssen. So führt die Beschäftigung mit der Wissenschaft zu einem religiösen Gefühl besonderer Art, welches sich von der Religiosität des naiveren Menschen allerdings wesentlich unterscheidet.
Freundlich grüsst Dich
Liebe Kinder!
Mit Freude stelle ich mir vor, dass Ihr Kinder zu frohem Feste vereinigt seid beim Glanze der Weihnachtslichter. Denket auch an die Lehre dessen, dessen Geburt Ihr durch dieses Fest feiert. Diese Lehre ist so einfach; und doch hat sie sich in fast 2000 Jahren unter den Menschen nicht durchsetzen können: Lernet froh zu sein durch das Glück und die Freude Eurer Genossen, nicht durch den öden Kampf der Menschen untereinander! Wenn Ihr diesem natürlichen Fühlen in Euch Raum gebt, wird Euch jegliche Bürde dieses Lebens leicht oder doch erträglich werden, und Ihr werdet in Gelassenheit und ohne Furcht Euren Weg finden und überall Freude verbreiten.
Ich bedauere, Ihrem Wunsche nicht entsprechen zu können, weil ich gerne im Dunkel des Nicht-Analysiertseins verbleiben möchte.
Verehrter Meister!
Ich danke Ihnen herzlich, dass Sie meiner gedacht haben. Warum betonen Sie bei mir das Glück? Sie, der Sie in die Haut so vieler Menschen, ja der Menschheit geschlüpft sind, hatten doch keine Gelegenheit, in die meine zu schlüpfen!
In aller Hochschätzung und mit herzlichen Wünschen
Ohne das Bewusstsein, dass ich irgendetwas Originelles oder gar der Veröffentlichung Würdiges zu dem von Ihnen genannten Thema zu sagen hätte, sende ich Ihnen die beiliegende aphoristische Äusserung, um Ihnen meinen guten Willen zu beweisen. Wenn meine Tinte weniger dickflüssig wäre, würde ich dem in Ihrem freundlichen Brief geäusserten Wunsche durch ein üppigeres Opus gerecht geworden sein.
Das Gemeinsame am künstlerischen und wissenschaftlichen Erleben.
Wo die Welt aufhört, Schauplatz des persönlichen Hoffens, Wünschens und Wollens zu sein, wo wir uns ihr als freie Geschöpfe bewundernd, fragend, schauend gegenüberstellen, da treten wir ins Reich der Kunst und Wissenschaft ein. Wird das Geschaute und Erlebte in der Sprache der Logik nachgebildet, so treiben wir Wissenschaft, wird es durch Formen vermittelt, deren Zusammenhänge dem bewussten Denken unzugänglich, doch intuitiv als sinnvoll erkannt sind, so treiben wir Kunst. Beiden gemeinsam ist die liebende Hingabe an das Überpersönliche, Willensferne.
Körper und Seele sind nicht zwei verschiedene Dinge, sondern nur zwei verschiedene Arten, dasselbe Ding wahrzunehmen. Entsprechend sind Physik und Psychologie nur zwei verschiedenartige Versuche, unsere Erlebnisse auf dem Weg systematischen Denkens miteinander zu verknüpfen.
Politik ist ein durch beständig verjüngte Illusionen beseeltes Pendeln zwischen Anarchie und Tyrannei.
Das Missverständnis hier kommt durch eine schlechte Übersetzung eines deutschen Textes, insbesondere der Gebrauch des Wortes “mystical”. Ich habe nie der Natur eine Absicht oder einen Zweck zugeschrieben, überhaupt nichts anthropomorphisch zu Deutendes.
Was ich in der Natur sehe, ist eine grossartige Struktur, die wir nur sehr unvollkommen zu erfassen vermögen und die einen vernünftigen Menschen mit einem Gefühl von “Humility” erfüllen muss. Dies ist ein echt religiöses Gefühl, das nichts mit Mystizismus zu schaffen hat.
Der mystische Zug unserer Zeit, welcher sich besonders in dem Wuchern der sogenannten Theosophie und dem Spiritismus zeigt, ist für mich nur ein Symptom von Schwäche und Zerfahrenheit.
Da unsere seelischen Erlebnisse in Reproduktionen und Kombinationen sinnlicher Eindrücke bestehen, so scheint mir die Konzeption einer Seele ohne Körper leer und nichtssagend.
Nach meiner Ansicht ist die Situation die folgende:
Die meisten Bücher über Wissenschaft, die für den Laien Verständlichkeit beanspruchen, gehen mehr darauf aus, den Leser zu beeindrucken (“awe-inspiring”) (wie weit haben wir es gebracht!) als ihm die elementaren Ziele und Methoden klar zu machen. Wenn der intelligente Laie ein paar solche Bücher in die Hand bekommen hat, so wird er völlig entmutigt. Sein Ergebnis ist: “Ich bin zu schwachköpfig und muss es aufgeben”. Dazu kommt, dass die ganze Darstellung meist sensationell ist, was ebenfalls den verständigen Laien abstösst.
Mit einem Wort: die Schuld liegt nicht bei den Lesern sondern bei den Autoren und Verlegern. Mein Vorschlag: Kein solches Buch sollte gedruckt werden, bevor festgestellt wird, dass es von einem intelligenten, kritischen Laien verstanden und geschätzt wird.
Ich bin nicht schuld, wenn Laien eine so übertriebene Vorstellung von der Bedeutung meiner Bemühungen erhalten. Dies kommt vielmehr von den Popularisatoren und ganz besonders von den Zeitungskorrespondenten her, die alles nach Möglichkeit in einem sensationellen Lichte darstellen.
Liebes Frl. Ney,
Von Elsa höre ich, dass Du nicht zufrieden bist, weil Du den Onkel Einstein nicht gesehen hast. Ich sage Dir daher, wie ich aussehe: Bleiches Gesicht, lange Haare und eine Art bescheidenes Bäuchlein. Dazu ein eckiger Gang und eine Zigarre im Maul, wenn er eine hat, und einen Federhalter in der Tasche oder in der Hand. Krumme Beine und Warzen hat er aber nicht, ist also ganz hübsch, auch keine Haare an den Händen wie oft hässliche Männer. Also doch schade, dass Du mich nicht gesehen hast.
Sei herzlich gegrüsst von
Deinem Onkel Einstein.
So wie’s nun ist, fühl’ ich mich recht verlegen,
Wär’ ich ein Pfaff’ gäb’ ich gern meinen Segen!
So freue ich mich, von Ihnen gehört zu haben, sowie davon, dass sich Ihr Sohn der Physik widmen will. Ich kann aber nicht verschweigen, dass dies eine harte Sache ist, wenn man sich nicht mit oberflächlichen Resultaten zufrieden geben will. Am besten scheint es mir, inneres Streben und Metier zu trennen, soweit es möglich ist. Es ist nicht gut, wenn das tägliche Brot an Gottes aussergewöhnlichen Segen gebunden ist.
Alles wirklich Wertvolle kommt nicht aus dem Ehrgeiz oder aus dem Pflichtgefühl, sondern aus der Liebe und Devotion gegenüber Menschen oder objectiven Dingen.
… wo ich mit rührender Herzlichkeit aufgenommen wurde. Diese beiden Leutchen sind von einer Reinheit und Güte, die selten zu finden ist. Erst unterhielten wir uns eine Stunde. Dann kam eine englische Musikantin und wir musizierten zu viert, bezw. zu dritt (eine musikalische Hofdame war auch noch da) ein paar Stunden lang und sehr vergnügt. Dann gingen alle weg, und ich war allein bei Königs zum Essen; ohne Bedienung, vegetarisch. Spinat mit Setzei und Kartoffeln, punktum. (Es war nicht vorausberechnet, dass ich blieb). Es gefiel mir dort über die Massen und ich bin sicher, dass dieses Gefühl gegenseitig ist.
Es war eine grosse Freude für mich, Ihnen von den Mysterien zu erzählen, vor die uns die Physik stellt. Man hat als Mensch gerade noch so viel Verstand mitbekommen, dass man von seiner intellektuellen Ohnmacht dem Seienden gegenüber eine deutliche Vorstellung erlangen kann. Die Welt des Menschengetriebes würde schöner aussehen, wenn diese Demut allen mitgeteilt werden könnte.
Zwei Tage weilte ich in dieser Ecke der Sorglosen, wo Wind, Hitze und Kälte unbekannt sind. Da zeigte man mir gestern eine verträumte Villa (Bliss), in welcher Sie vor ein paar Jahren einige frohe und stille Tage verbracht haben sollen.
Schon zwei Monate bin ich in diesem Lande der Gegensätze und Überraschungen, wo man abwechselnd bewundern und kopfschütteln muss. Man merkt, dass man an dem alten Europa mit seinen Nöten und Schmerzen hängt und kehrt gerne wieder zurück.
Sie und Ihren Herrn Gemahl grüsst in frohem Gedenken der schönen in Brüssel verbrachten Stunden
Ein Baum im Klostergarten stand
Der war gepflanzt von Ihrer Hand.
Ein Zweiglein sendet er zum Gruss,
Weil er dort stehen bleiben muss.
Das Zweiglein brachte mir den Gruss
Vom Baum der stehen bleiben muss,
Auch von dem Freund der ihn gepflückt,
Und mich damit so sehr beglückt.
Ich rufe Dank viel tausend Mal
Übers Meer und Berg und Tal,
Und wünsch’, da alle Steine wanken jetzt,
Ein Stein doch bleibe unverletzt!
In der Hauptstadt stolzer Pracht
Wo das Schicksal wird gemacht
Kämpfet froh ein stolzer Mann
Der die Lösung schaffen kann.
Beim Gespräche gestern Nacht
Herzlich Ihrer ward gedacht
Was berichtet werden muss
Darum send’ ich diesen Gruss.
Verehrte Königin,
Heute ist zum ersten Mal in diesem Jahr die Frühlingssonne erschienen und weckte mich aus dem gleichmässigen Traumzustand, in den die wissenschaftliche Arbeit unsereinen versetzt. Da steigen Gedanken herauf vom früheren farbigeren Leben und auch von schönen Stunden in Brüssel.
Frau Barjansky schrieb mir, wie schwer Sie am Leben leiden und wie sehr Sie durch das unsäglich Schmerzliche, das Sie erlitten haben gelähmt sind.
Und doch sollten wir diejenigen nicht beklagen, die nach glücklichem fruchtbaren Wirken in der Blüte ihrer Kraft von uns gegangen sind und denen es vergönnt war, in vollem Masse ihre Lebensaufgabe zu erfüllen.
Was den älteren Menschen erfrischend beleben kann, ist die Freude am Treiben der Jungen, eine Freude, die in diesen verworrenen Zeiten allerdings durch bange Ahnungen verdüstert wird. Und doch erweckt die Sonne des Frühlings neues Leben wie früher und wir dürfen uns darüber freuen und zur Entfaltung dieses Lebens beitragen, und Mozart ist so schön und zart geblieben, wie er immer war und sein wird. Es gibt doch etwas Ewiges, das der Hand des Schicksals und aller menschlichen Verblendung entrückt ist. Und diese ewigen Dinge stehen dem älteren Menschen näher als dem zwischen Furcht und Hoffnung pendelnden jüngeren Menschen. Uns bleibt es vorbehalten, das Schöne und Wahre am reinsten zu erleben.
Haben Sie je die Maximen von La Rochefoucauld gelesen; sie scheinen sehr herb und düster, bringen aber durch ihre Objektivierung der menschlichen und allzumenschlichen Natur eine seltsame Befreiung. Da hat sich einer frei gemacht, der es nicht leicht gehabt hat, das schwere Gepäck von Leidenschaft loszuwerden, das ihm die Natur auf den Lebensweg mitgab. Am hübschesten liest sich dies mit Menschen zusammen, deren Schifflein durch manchen Sturm gegangen ist, z.B. mit den guten Barjanskys. Ich täte auch gern mit, wenn es das grosse Wasser nicht verbieten würde.
Es ist mir vergönnt, hier in Princeton auf einer Schicksalinsel zu leben, die in mancher Beziehung Ähnlichkeit hat mit dem lieblichen Schlossgarten in Laeken. Auch hierher in dies kleine Universitätsstädtchen dringen kaum die wirren Stimmen des menschlichen Kampfes. Ich schäme mich fast in solcher Ruhe zu leben, während sonst alles kämpft und leidet. Aber schliesslich ist es doch am besten, sich um die ewigen Dinge zu bemühen; denn von ihnen allein strömt jener Geist aus, der der Menschenwelt Ruhe und Freude zurückbringen kann.
Indem ich von Herzen hoffe, dass der Frühling auch Ihnen stille Freude bringe und Sie zu frohem Tun anrege, grüsst Sie mit besten Wünschen.
Sie fragen mich, was ich dachte, als ich davon erfuhr, dass die Potsdamer Polizei mein Sommerhaus überfiel, um da nach verborgenen Waffen zu suchen.
Es fiel mir das deutsche Sprichwort ein: Jeder nimmt das Mass nach seinen eigenen Schuhen.
In solchen Zeiten hat man Gelegenheit, seine wirklichen Freunde kennen zu lernen. Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Hilfsbereitschaft. In Wahrheit geht es mir aber sehr gut, sodass ich nicht nur mit den Meinen durchkommen sondern noch andere über Wasser halten kann. Aus Deutschland werde ich allerdings wohl kaum etwas retten, weil man ein Verfahren wegen Hochverrates gegen mich angestrengt hat. Der Physiologe [Jaques] Löb sagte mir gesprächsweise einmal, dass die politischen Führer eigentlich alle Pathologen sein müssten, da ein normaler Mensch keine so ungeheure Verantwortung tragen könne, wenn er die Konsequenz seiner Entschlüsse und Handlungen so wenig überschauen könne. Wenn dies auch etwas übertrieben sein mag, so trifft es doch gegenwärtig in Deutschland in vollem Masse zu. Kurios ist nur das vollständige Versagen der sogenannten geistigen Aristokratie.
Sich verlieben ist gar nicht das Duemmste, was der Mensch tut—die Gravitation kann aber nicht dafür verantwortlich gemacht werden.
Ich freue mich, dass ich unter Euch jungem und frohem Volk leben werde. Wenn Euch ein alter Student etwas in kurzen Worten sagen kann, so ist es dies: Sehet im Studium nie eine Pflicht sondern die beneidenswerte Gelegenheit, die befreiende Schönheit auf dem Gebiet des Geistes kennen zu lernen zu Eurer eigenen Freude und zugunsten der Gemeinschaft, der Euer späteres Wirken gehört.
Wissenschaft ist eine wunderbare Sache, wenn man nicht davon leben muss. Den Lebensunterhalt verdienen durch eine Arbeit, von der man sicher ist, dass man sie zu tun fähig ist. Dann allein kann man sich freuen an wissenschaftlichem Streben, für das man niemand Rechenschaft schuldet.
Ich bin gottlob abseits und brauche mich nicht mehr am Wettrennen der Geister zu beteiligen. Eine Beteiligung daran ist mir immer als schlimme Sklaverei erschienen, nicht weniger als die Sucht nach Geld oder Macht.
Der Wert des Judentums liegt ausschliesslich in seinem geistigen und ethischen Gehalt und in demjenigen der einzelnen Juden. Deshalb war das Studium mit Recht von Alters her die geheiligte Bemühung der Fähigen unter uns. Dies will aber nicht sagen, dass wir von geistiger Arbeit unseren Lebensunterhalt bestreiten sollen, wie es unter uns leider allzuviel der Fall ist. Wir müssen in dieser schweren Zeit alles daran setzen, eine Anpassung an das praktisch Nötige zu finden, ohne von der Liebe zum Geistigen und der Pflege der Studien abzulassen.
Im letzten Grunde ist jeder ein Mensch, gleichgültig ob Amerikaner, Deutscher, Jew or Gentile. Wenn es möglich wäre, mit diesem allein würdigen Standpunkt auszukommen, wäre ich ein glücklicher Mensch. Ich finde es traurig, dass im heutigen praktischen Leben Trennungen nach Staatszugehörigkeit und kultureller Tradition eine so erhebliche Rolle spielen. Da dies nun aber einmal unabänderlich ist, darf man sich der Wirklichkeit gegenüber nicht verschliessen.
Was nun die eine alte Traditionsgemeinschaft bildende Judenheit anbelangt, so lehrt deren Leidensgeschichte, dass—mit den Augen des Historikers gesehn—das Jude-Sein sich in stärkerem Masse ausgewirkt hat als die Zugehörigkeit zu politischen Gemeinschaften. Wenn zum Beispiel die deutschen Juden aus Deutschland vertrieben werden, so hören sie auf, Deutsche zu sein, ändern ihre Sprache und ihre politische Zugehörigkeit, aber sie bleiben Juden. Warum dies so ist, ist gewiss eine schwierige Frage; ich sehe den Grund in der Hauptsache nicht in Merkmalen der Rasse, sondern in fest eingewurzelten Traditionen, die sich keineswegs auf das Religiöse beschränken. An dieser Tatsache wird dadurch nichts geändert, dass Juden als Bürger bestimmter Staaten in deren Kriegen zum Opfer fallen.
Samstag gehts auf die Rutsch nach Amerika, und zwar nicht um an Universitäten zu sprechen (was wohl nebenbei auch geschehen wird), sondern wegen der Gründung der jüdischen Universität in Jerusalem. Ich empfinde lebhaft das Bedürfnis, etwas für diese Sache zu tun.
Der Zionismus stellt wirklich ein neues jüdisches Ideal dar, das dem jüdischen Volk wieder Freude an seiner Existenz geben kann. … Ich bin sehr froh, Weizmanns Einladung Folge geleistet zu haben.
Ich glaube, dass diese Sache nach und nach prächtig werden wird; mein jüdisches Heiligenherz frohlockt.
Es ist nach meiner Ansicht ungerecht, die zionist. Bewegung als “nationalistisch” zu verurteilen. Theodor Herzl kam dadurch zu seiner Mission, dass er—vorher rein kosmopolitisch eingestellt—während des Dreyfus-Prozesses in Paris plötzlich mit aller Deutlichkeit fühlte, wie prekär die Situation der Juden in den westlichen Ländern war. Und er zog mutig die Konsequenzen. Wir werden zurückgesetzt oder erschlagen, nicht weil wir Deutsche, Franzosen, Amerikaner etc. “jüdischen Glaubens” sind, sondern einfach weil wir Juden sind. So ist es schon durch unsere äussere prekäre Lage bedingt, dass wir unabhängig von unserer Staatsangehörigkeit Zusammenhalten müssen.
Der Zionismus hat den deutschen Juden keinen erheblichen Schutz gegen Vernichtung gegeben, wohl aber den Überlebenden die innere Kraft, den Zusammenbruch mit Würde zu überstehen, ohne das gesunde Selbstgefühl zu verlieren. Denken Sie daran, dass vielleicht Ihren Kindern ein ähnliches Schicksal beschieden sein mag!
Ich danke Ihnen noch nachträglich dass Sie mir geholfen haben, mir die jüdische Seele zu Bewusstsein zu bringen.
Auch wer der Relativität
Lehre doch nicht ganz versteht
Und wem die Koordinaten
Niemals was zuleide taten,
Auch für diesen doch ergibt sich,
Wenn man jung noch ist mit siebzig,
Dann beweist man damit faktisch
Jene Lehre doch auch praktisch.
Gratulanten Sie bedrängen,
Will auch ich mich nicht genieren
Uns und Ihnen gratulieren.
Als Unsrer gilt er ohne Fehl
Dem Volk vom Lande Israel.
Worum andre sich oft grämen
Weisst du mit Humor zu nehmen
Denn du hast dir halt gedacht
Dass uns Gott so hat gemacht.
Der mit Unrecht sich tat rächen
Er, der selber schuf die Schwächen
Denen wehrlos wir erliegen
Ob in Elend, ob in Siegen.
Statt mit sturem Ernst zu richten
Bringst Erlösung durch dein Dichten
Dass die Frevler und die Frommen
All auf ihre Rechnung kommen.
Ich kann mir keinen persönlichen Gott denken, der die Handlungen der einzelnen Geschöpfe direkt beeinflusste oder über seine Kreaturen direkt zu Gericht sässe. Ich kann es nicht, trotzdem die mechanistische Kausalität von der modernen Wissenschaft bis zu einem gewissen Grade in Zweifel gestellt wird. Meine Religiosität besteht in einer demütigen Bewunderung des unendlich überlegenen Geistes, der sich in dem Wenigen offenbart, was wir mit unserer schwachen und hinfälligen Vernunft von der Wirklichkeit zu erkennen vermögen. Moral ist eine höchst wichtige Sache, aber für uns, nicht für Gott.
Vom skeptischen Empirismus etwa Mach’scher Art herkommend hat das Gravitationsproblem mich zu einem gläubigen Rationalisten gemacht, d.h. zu einem, der die einzige zuverlässige Quelle der Wahrheit in der mathematischen Einfachheit sucht.
Ich habe mich mit diesem Grundproblem der Elektrizität nun mehr als 20 Jahre geplagt und bin recht mutlos geworden, ohne davon loskommen zu können. Ich bin überzeugt, dass eine ganz neue Erleuchtung kommen muss und glaube andererseits, dass die Flucht in die Statistik nur als vorübergehender Ausweg anzusehen ist, der an dem Wesentlichen vorbei geht.
Sie sind der einzige mir bekannte Mensch, der dieselbe Einstellung zur Physik hat wie ich: Glaube an Erfassbarkeit der Realität durch etwas logisch Einfaches und Einheitliches. … Es scheint hart, dem Herrgott in seine Karten zu gucken. Aber dass er würfelt und sich “telepathischer” Mittel bedient (wie es ihm von der gegenwärtigen Quantentheorie zugemutet wird) kann ich keinen Augenblick glauben.
Je mehr man den Quanten nachjagt, desto besser verbergen sie sich.
Ich glaube nicht, dass die Grundgedanken der Relativitätstheorie in anderer Weise Beziehungen zur religiösen Sphäre beanspruchen können als die wissenschaftliche Erkenntnis überhaupt. Diese Beziehung sehe ich darin, dass tiefe Zusammenhänge in der objektiven Welt durch logisch einfache Gedanken erfasst werden können. Dies ist allerdings in der Relativitätstheorie in besonders vollkommenem Masse der Fall.
Das religiöse Gefühl, welches durch das Erlebnis der logischen Fassbarkeit tiefliegender Zusammenhänge ausgelöst wird, ist von etwas anderer Art als dasjenige Gefühl, welches man gewöhnlich als religiös bezeichnet. Es ist mehr ein Gefühl der Ehrfurcht für die in den Dingen sich manifestierende Vernunft als solcher, welches nicht zu dem Schritte führt, eine göttliche Person nach unserem Ebenbilde zu formen—eine Person, die an uns Forderungen stellt und an unserem individuellen Sein Interesse nimmt. Es gibt darin weder einen Willen noch ein Ziel noch ein Soll, sondern nur ein Sein.
Deshalb sieht unsereiner in dem Moralischen eine rein menschliche Angelegenheit—aber allerdings die wichtigste in der menschlichen Sphäre.
Unsere Zeit ist ausgezeichnet durch wunderbare Leistungen auf den Gebieten des wissenschaftlichen Verstehens und der technischen Anwendung der gewonnenen Einsichten; wer würde sich dessen nicht freuen? Indessen dürfen wir nicht vergessen, dass Wissen und Können allein die Menschen nicht zu einem würdigen und glücklichen Leben zu führen vermag. Die Menschheit hat allen Grund dazu, die Verkünder hoher moralischer Normen und Werte höher zu stellen als die Entdecker objektiver Wahrheit. Was die Menschheit Persönlichkeiten wie Buddha, Moses und Jesus verdankt, steht mir höher als alle Leistungen des forschenden und konstruktiven Geistes.
Die Gaben dieser Begnadeten müssen wir hüten und mit all unseren Kräften lebendig zu erhalten suchen, wenn das Menschengeschlecht nicht seine Würde, die Sicherheit seiner Existenz und die Freude am Dasein verlieren soll.
Brüstet Euch nicht mit den paar bedeutenden Männern, die im Laufe der Jahrhunderte ohne Euer Verdienst auf Eurer Erde geboren wurden. Denket lieber darüber nach, wie Ihr sie jeweilen behandelt und wie Ihr ihre Lehren befolgt habt.
Ich bin nicht Ihrer Meinung. Ich habe mein eigenes Leben stets für interessant und lebenswert gehalten und glaube fest daran, dass Möglichkeit und Aussicht dafür besteht, das Leben der Menschen im allgemeinen lebenswert zu gestalten. Die objektiven und psychologischen Möglichkeiten dafür scheinen mir durchaus gegeben zu sein.
Ich bin tief erschüttert von der Nachricht über den furchtbaren Schlag, der über Sie beide so plötzlich und unerwartet hereingebrochen ist. Es ist das Schwerste, was älteren Menschen begegnen kann, und es ist kein Trost, dass so ungezählte Tausende von solchem Schicksal heimgesucht werden. Ich wage keinen Versuch Sie zu trösten, aber es drängt mich, Ihnen zu sagen, wie tief und schmerzlich ich mit Ihnen fühle und mit mir alle, die Ihre Herzsgüte kennengelernt haben.
Wir Menschen leben gewöhnlich in der Illusion einer Sicherheit und eines Zuhause-Seins in einer vertraut anmutenden physischen und menschlichen Umgebung. Wenn aber der Gang des Alltäglichen, Erwarteten unterbrochen wird, bemerken wir, dass wir sind wie Schiffbrüchige, die im offenen Meer auf einer elenden Planke balanzieren und vergessen haben, woher sie kommen, und nicht wissen, wohin sie treiben. Wenn man sich aber einmal in diese Erkenntnis wirklich hineingefunden hat, lebt sichs leichter, und es gibt keine einzige Enttäuschung mehr.
Hoffend, dass sich die Planken, auf denen wir schwimmen, bald wieder begegnen, grüsst Sie herzlich. …
Man ist in eine Büffelherde geboren und muss froh sein, wenn man nicht vorzeitig zertrampelt wird.
Sehr geehrter Herr:
Sie haben mir durch Ihre zarte Aufmerksamkeit eine grosse Freude bereitet. Die Benennung ist insofern treffend, als man nicht nur das Pflänzchen sondern auch mich auf dem ätherischen Gipfel nicht in Ruhe gelassen hat.
In dankbarer Anerkennung Ihrer sympathischen Geste bin ich. …
Wo ich geh und wo ich steh
Stets ein Bild von mir ich seh,
Auf dem Schreibtisch, an der Wand
Um den Hals am schwarzen Band.
Männlein, Weiblein wundersam
Holen sich ein Autogramm,
Jeder muss ein Kritzel haben
Von dem hochgelehrten Knaben.
Manchmal frag in all dem Glück
Ich im lichten Augenblick:
Bist verrückt du etwa selber
Oder sind die ändern Kälber?
Was ich zu Bach’s Lebenswerk zu sagen habe: Hören, spielen, lieben, verehren und—das Maul halten.
Zu Schubert habe ich nur zu bemerken: Musizieren, Lieben—und Maulhalten!
(1) Bach, Mozart und einige alte Italiener und Engländer sind meine Lieblinge in der Musik. Beethoven erheblich weniger, wohl aber Schubert.
(2) Ob mir Bach oder Mozart mehr bedeutet kann ich unmöglich sagen. Ich suche in der Musik keine Logik, sondern bin überhaupt ganz unbewust, kenne keine Theorien. Nie gefällt mir ein Werk, dessen innere Einheit ich nicht gefühlsmässig erfassen kann. (Architektur)
(3) Händel empfinde ich immer gut, ja vollkommen, aber von einer gewissen Flachheit. Beethoven ist mir zu dramatisch und zu persönlich.
(4) Schubert ist mir einer der liebsten wegen seines ungeheuer vollkommenen Gefühlsausdruckes und gewaltigen melodiösen Erfindungskraft. Bei den grösseren Werken stört mich aber ein gewisser Mangel an Architektonik.
(5) Schumann ist für mich in den kleinen Dingen reizvoll durch Originalität und Gefühlsreichtum, aber der Mangel an formaler Grösse lässt mich nicht zur vollkommenen Freude kommen. Bei Mendelssohn empfinde ich bedeutende formale Begabung, aber ein undefinierbarer Mangel an Tiefe, der oft bis zur Banalität geht.
(6) Von Brahms finde ich ein paar Lieder und Kammermusik-Werke wirklich bedeutend, auch im Aufbau. Die meisten Werke aber haben für mich keine innere Überzeugungskraft. Ich begreife nicht, dass es notwendig war, sie zu schreiben.
(7) Wagners Erfindung bewundere ich, empfinde aber den Mangel an architektonischer Struktur als Decadenz. Ausserdem empfinde ich die musikalische Persönlichkeit als unbeschreiblich widerwärtig, sodass ich ihn meist nur mit Widerwillen anhören kann.
(8) Strauss empfinde ich als begabt, aber ohne innere Wahrhaftigkeit und nur auf äussere Wirkung bedacht. Ich kann nicht sagen, dass mir die moderne Musik überhaupt gestohlen werden kann. Debussy empfinde ich als feinfarbig, aber strukturarm. Grosse Begeisterung kann ich für so etwas nicht aufbringen. …
Ein wirklicher Meister kann nur einer sein, der sich einer Sache mit ganzer Kraft und ganzer Seele hingibt. Deshalb verlangt Meisterschaft einen ganzen Mann. Dies zeigt Toscanini in jeder seiner Lebensäusserungen.
Die Musik wirkt nicht auf die Forschungsarbeit, sondern beide werden aus derselben Sehnsuchtsquelle gespeist und ergänzen sich bezüglich der durch sie gewährten Auslösung.
Immer noch kämpfe ich mit denselben Problemen wie vor 10 Jahren. Kleines gelingt, aber das eigentliche Ziel bleibt mir unerreichbar, wenn es auch manchmal in greifbare Nähe gerückt scheint. Es ist hart aber doch beglückend, hart, weil das Ziel zu gross ist für meine Kräfte, aber beglückend, weil es immunisiert gegen die Zwischenfälle des persönlichen Daseins.
In die Menschenwelt hier lebe ich mich nicht mehr hinein, dazu war ich schon zu alt, als ich herkam und—es war eigentlich in Berlin und früher in der Schweiz auch nicht anders. Zum Einspänner ist man schon geboren. Sie verstehen das, weil Sie auch so einer sind.
Ich preise mich glücklich, Euch nach so vielen Jahren hier begrüssen zu dürfen. Ich hatte mir Schweigen auferlegt, weil jede Zeile von mir nach Barbarien den Adressaten gefährdet. Ihr lieber Schopenhauer hat einmal gesagt, dass die Menschen in ihrem Jammer es nicht zur Tragödie bringen, sondern dass sie dazu verdammt sind, in der Tragikomödie stecken zu bleiben. Wie wahr das ist, und wie oft habe ich diesen Eindruck erlebt. Gestern vergöttert, heute gehasst und angespuckt, morgen vergessen und übermorgen zum Heiligen avanciert. Nur der Humor rettet über alles hinweg, den wollen wir festhalten, solange der Schnaufer dauert.
Ich war sehr gerührt über Ihre lieben Zeilen und gratuliere herzlich nachträglich. Ich weiss, dass ich so viel Rühmens nicht im Entferntesten verdiene, freue mich aber über die herzliche Gesinnung, die aus Ihren Worten leuchtet.
Ich glaube, wir dürfen nun doch hoffen, zu erleben, dass von dem unaussprechlichen Unrecht etwas gesühnt wird. Aber all der Jammer, all die Verzweiflung, all die sinnlosen Vernichtungen von Menschenleben können nicht wieder gut gemacht werden. Wir dürfen aber doch hoffen, dass es auch den stumpfsten Geschöpfen eingehämmert werden wird, dass Lüge und Vergewaltigung nicht für die Dauer triumphieren können.
An Ihnen sieht man, was für einen unerschütterlichen Halt das Streben nach Wahrheit verleihen kann. Auch ich verdanke dieser Einstellung die einzige wahre Befriedigung. Man fühlt es, dass man in der zeitlosen Gemeinschaft der Menschen dieser Art eine Art Zuflucht hat, die keine Verzweiflung und kein Gefühl hoffnungsloser Vereinsamung aufkommen lässt.
“Die Schlussworte des schönen Gebetes ‘Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen, der Name des Ewigen sei gepriesen!’—bedeuten die Fülle des Lebens, das immer gibt und wieder nimmt, um abermals zu geben.”
Sie nehmen eine entschiedene Stellung ein bezüglich Hitlers Verantwortlichkeit. Ich habe eigentlich nie an diese feineren Unterscheidungen geglaubt, die durch Juristen den Medizinern aufgezwungen werden. Es gibt ja objektiv keine Willensfreiheit. Ich denke, dass wir uns gegen Menschen schützen müssen, die für andere eine Gefahr sind, ganz unabhängig davon, wie ihre Handlungen determiniert sein mögen. Was braucht es da das Kriterium der Verantwortlichkeit? Ich glaube, dass der erschreckende Verfall im ethischen Verhalten der Menschen in erster Linie mit der Mechanisierung und Entpersönlichung unseres Lebens zu tun hat—ein verhängnisvolles Nebenprodukt der Entwicklung des wissenschaftlich-technischen Geistes. Nostra culpa! Ich sehe nicht den Weg, um diesem verhängnisvollen Mangel beizukommen. Der Mensch erkaltet schneller als der Planet, auf dem er sitzt.
Ich erfahre von verschiedenen Freunden, dass Sie (kaum möcht’ ichs für möglich halten!) in diesen Tagen Ihren 80. Geburtstag feiern. Solche Menschen wie wir beide sterben zwar wie alle, aber sie werden nicht alt, solange sie leben. Ich meine damit, sie stehen immer noch neugierig wie Kinder vor dem grossen Rätsel, in das wir mitten hineingesetzt sind. Dies gibt eine Distanz gegenüber allem Unbefriedigenden in der menschlichen Sphäre—und das ist nicht wenig. Wenn ich morgens den Ekel über das bekomme, was einem die N.Y. Times auftischt, dann denke ich immer, dass es noch besser ist als die Hitlerei, der man mit knapper Mühe den Garaus gemacht hat.
Das Studium und allgemein das Streben nach Wahrheit und Schönheit ist ein Gebiet, auf dem wir das ganze Leben lang Kinder bleiben dürfen.
Adrianna Enriques zum Andenken an die Bekanntschaft von Oktober 1921.
Ich habe mich … zu der Überzeugung durchgearbeitet, dass die Abschaffung der Todesstrafe wünschenswert ist. Begründung:
1) Irreparabilität im Falle eines Justizirrtums,
2) Nachteiliger moralischer Einfluss der Hinrichtungsprozedur auf diejenigen, welche mit der Execution direkt oder indirekt zu tun haben.
Was ich über Krieg und Todesstrafe denke? Das letztere ist einfacher. Ich bin überhaupt nicht für die Strafe, sondern nur für Massregeln im Dienste der Gesellschaft und deren Schutz. Im Prinzip wäre ich nicht dagegen, in diesem Sinne wertlose oder gar schädliche Individuen zu töten; ich bin nur deshalb dagegen, weil ich den Menschen, d.h. den Gerichten misstraue. Ich schätze nämlich am Leben mehr die Qualität als die Quantität, so wie sich in der Natur die Gesetzmässigkeit als höhere Realität gegenüber dem Einzelding darstellt.
Was Ihre Frau gesagt hat, finde ich gar nicht schlecht. Es ist wahr, dass ein Mensch, der ein gewisses Renomee in der Öffentlichkeit hat, in geringerem Masse gefährdet ist als ein weniger bekannter Mensch. Wie aber sollte ein Mensch, den die Leute kennen, von seinem Namen einen besseren Gebrauch machen als dadurch, dass er von Zeit zu Zeit öffentlich ausspricht, was er für nötig hält? Der Vergleich mit Sokrates passt insofern nicht, als für letzteren Athen die Welt bedeutete, während ich mich nie mit einem besonderen Lande identifizierte, am wenigsten mit dem politischen Deutschland, mit dem mich eigentlich nichts verband als meine Stellung an der preussischen Akademie und die Sprache, die ich als Kind lernte.
Wenn ich nun auch überzeugter Demokrat bin, so weiss ich doch, dass die Menschenwelt stagnieren würde, wenn nicht eine Minorität wohlmeinender und aufrechter Menschen für ihre Überzeugung Opfer bringen würden. Gegenwärtig ist dies besonders nötig. Ich brauche das wohl nicht besonders zu begründen.
Der wirkliche menschliche Fortschritt gründet sich weniger auf Erfindergehirne als auf das Gewissen solcher Männer wie Brandeis.
In tiefer Verehrung und Sympathie drücke ich Ihnen die Hand bei Gelegenheit Ihres 80. Geburtstages. Ich kenne keinen Zweiten der so tiefe Geistesgaben mit so völliger Selbst-Entäusserung verbände, im stillen Dienste an der Gesamtheit den ganzen Sinn seines Daseins fände. Wir danken Ihnen alle nicht nur für das, was Sie geleistet und gewirkt haben, sondern wir fühlen uns auch beglückt dadurch, dass es einen solchen Mann überhaupt gibt in unserer an wirklichen Persönlichkeiten so armen Zeit.
Mit ehrerbietigen Grüssen. …
Beim Lesen des White’schen Aufsatzes erlebt man es als überzeugende Wahrheit: Zu wahrer menschlicher Grösse gibt es nur einen Weg—den durch die Schule des Leidens. Wenn das Leiden aus der seelischen Blindheit und Stumpfheit einer traditionsgebundenen Gesellschaft entspringt, pflegt es die Schwachen zum blinden Hass zu degradieren, die Starken aber zu erheben zu einer moralischen Überlegenheit und magnanimity, die sonst dem Menschen kaum zugänglich ist.
Ich denke, dass jeder empfängliche Leser so wie ich selber, Walter White’s Aufsatz mit einem Gefühl wahrer Dankbarkeit aus der Hand legen wird. Er hat uns an seinem schmerzvollen Wege zu menschlicher Grösse teilnehmen lassen durch eine schlichte biographische Erzählung, deren Überzeugungskraft unwiderstehlich ist.
Ihr Vorschlag erscheint an sich vernünftig: Organisation der Wirtschaft durch eine kleine Zahl Menschen, die sich als productiv und als stark und selbstlos interessiert an einer Besserung der Verhältnisse erwiesen haben. Dagegen halte ich nichts von Ihrer Auswahl-Methode durch “tests”. Es ist eine Ingenieur-Idee typischer Art, die Ihrem eigenen Ausspruch “Der Mensch ist keine Maschine” durchaus nicht gemäss ist.
Ferner bitte ich Sie, eines zu bedenken: Es genügt nicht, die zehn geeignetsten Personen ausfindig zu machen. Es muss auch bewirkt werden, dass die Völker sich ihren Anordnungen fügen. Wie dies zuweg gebracht werden soll, davon kann ich mir kein Bild machen. Diese Frage ist ungleich schwieriger als die der Auswahl geeigneter Persönlichkeiten. Denn schon ziemlich mittelmässige Leute könnten das Werk in passabler Weise vollbringen, verglichen mit den heute und überhaupt bisher bestehenden Verhältnissen. Bisher verdankten die Führenden ihre Macht in der Hauptsache nicht etwa der Fähigkeit selber zu denken und Entschlüsse zu fassen sondern andere zu überreden, auf sie Eindruck zu machen und ihre Schwächen auszunutzen.
Das alte Problem: Was muss man tun, um Fähigen und Wohlwollenden die Macht über die Menschen zu geben? hat bis jetzt allen Anstrengungen gespottet. Leider scheint es mir, dass auch Sie keinen Weg gefunden haben, es zu lösen.
Wie ist es nur möglich, dass diese kulturliebende Zeit so grässlich amoralisch ist? Ich komme immer mehr dazu, alles andere gegen die Nächstenliebe und Menschenfreundlichkeit gering einzuschätzen. … Unser ganzer gepriesener Fortschritt der Technik, überhaupt die Civilisation, ist der Axt in der Hand des pathologischen Verbrechers vergleichbar.
Wenn ich nun darüber nachdenke, was eigentlich Toleranz sei, fällt mir die drollige Definition ein, die der humorvolle Wilhelm Busch von der Enthaltsamkeit gegeben hat:
Enthaltsamkeit ist das Vergnügen
An Dingen, welche wir nicht kriegen.
So möchte ich sagen: Toleranz ist das menschenfreundliche Verständnis für Eigenschaften, Auffassungen und Handlungen anderer Individuen, die der eigenen Gewohnheit, der eigenen Überzeugung und dem eigenen Geschmack fremd sind. Tolerant heisst also nicht Gleichgültigkeit gegen das Handeln und Fühlen des oder der andern; es muss auch Verständnis und Einfühlung dabei sein. …
Das Grosse und Edle kommt von der einsamen Persönlichkeit, sei es ein Kunstwerk oder eine bedeutende schöpferische wissenschaftliche Leistung. Die europäische Kultur erlebte ihren wichtigsten Aufschwung aus dumpfem Verharren heraus, als die Renaissance dem Individuum Möglichkeiten zur freien Entfaltung bot.
Die wichtigste Art der Toleranz ist deshalb die der Gesellschaft und des Staates gegen das Individuum. Der Staat ist gewiss nötig, um dem Individuum die Sicherheit für seine Entwicklung zu geben, aber wenn er zur Hauptsache wird und der einzelne Mensch zu seinem willenlosen Werkzeug, dann gehen alle feineren Werte verloren. Wie der Fels erst verwittern muss, damit Bäume auf ihm wachsen können, und der Ackerboden erst aufgelockert werden muss, damit er seine Fruchtbarkeit entfalten kann, so spriessen auch aus der menschlichen Gesellschaft nur dann wertvolle Leistungen hervor, wenn sie genügend gelockert ist, um dem einzelnen freie Entfaltung seiner Fähigkeiten zu ermöglichen.
Als Gott der Allmächtige seine ewigen Naturgesetze aufstellte, da plagte Ihn ein Bedenken, das Er auch in der Folgezeit nicht zu überwinden vermochte: Was für eine peinliche Situation würde entstehen, wenn die hohen Autoritäten des dialektischen Materialismus später einige dieser Gesetze oder gar all miteinander als ungesetzlich erklärten?
Als Er dann später dazu überging, die Propheten und Weisen des dialektischen Materialismus zu erschaffen, da schlich ein einigermassen ähnliches Bedenken in Seine Seele. Aber bald beruhigte Er sich, indem Er glaubte, darauf vertrauen zu dürfen, dass diese Propheten und Weisen niemals zu dem Schluss kommen würden, dass die Lehren des dialektischen Materialismus der Vernunft und Wahrheit widersprächen.
Weder auf meinem Sterbebette noch vorher werde ich mir eine solche Frage vorlegen. Die Natur ist kein Ingenieur oder Unternehmer, und ich bin selber ein Stück Natur.
Das Streben nach moralischem Handeln ist das wichtigste Streben der Menschen. Sein inneres Gleichgewicht, ja, seine Existenz hängen davon ab. Moralisches Handeln allein kann dem Leben Schönheit und Würde verleihen.
Dies den Jungen lebendig zu machen und zu voller Klarheit zu bringen ist wohl die Hauptaufgabe der Erziehung. Die Gestaltung des moralischen Ideals sollte nicht an einen Mythos gebunden und mit einer Autorität verknüpft werden, dass nicht durch Zweifel an dem Mythos oder der Berechtigung der Autorität das Fundament des richtigen Urteilens und Handelns gefährdet werde.
Wenn die Bekenner der gegenwärtigen Religionen sich ernstlich bemühen würden, im Geiste der Begründer dieser Religionen zu denken, zu urteilen und zu handeln, dann würde keine auf den Glauben gegründete Feindschaft zwischen den Bekennern verschiedener Religionen existieren. Noch mehr, sogar die Gegensätze im Glauben würden sich als unwesentlich herausstellen.
Die feierliche Versammlung des heutigen Tages hat eine tiefe Bedeutung. Wenige Jahre nur trennen uns von dem furchtbarsten Massenverbrechen, das die moderne Geschichte aufzuweisen hat, ein Verbrechen, nicht begangen von einem fanatischen Haufen, sondern in kalter Berechnung. Das Schicksal der überlebenden Opfer der deutschen Verfolgung legt Zeugnis davon ab, wie schwach das moralische Gewissen der Menschheit geworden ist.
Die heutige Versammlung legt Zeugnis davon ab, dass die besseren Menschen nicht Willens sind, das Furchtbare schweigend hinzunehmen. Diese Versammlung ist beseelt von dem Willen, dem menschlichen Individuum seine Würde und natürlichen Rechte zu sichern. Sie steht ein für die Erkenntnis, dass ein erträgliches Dasein für die Menschen—ja eben das nackte Dasein—an das Festhalten an den ewigen moralischen Forderungen gebunden ist.
Für diese Haltung spreche ich ihr als Mensch und als Jude Anerkennung und Dank aus.
Liebe Gertrud,
Vor mir liegt das niedliche Lineal, das Sie mir gesandt haben. Bisher wars der Intuition überlassen, ob etwas bei mir gerade oder krumm, parallel oder schief herauskam. Ich sehe aber, dass Sie es lieber vermeiden wollen, in Gottes Hand zu sein, wenn man es vermeiden kann (so deute ich das Lineal.).
Sie haben mir mit dem Faraday-Büchlein eine grosse Freude gemacht. Dieser Mann liebte die rätselhafte Natur wie ein Liebhaber die ferne Geliebte. Es gab noch nicht das öde Spezialistentum, das mit Hornbrille und Dünkel die Poesie zerstört.
Unbehaglich macht mich stets das Wörtchen “wir”
Denn man ist nicht eins mit einem andern Tier.
Hinter allem Einverständnis steckt
Stets ein Abgrund, der noch zugedeckt.
Glauben Sie wirklich, dass Kaiser Karl so begeistert gewesen wäre, wenn Tizian von ihm eine Ansichtspostkarte hergestellt hätte, die jeder Piefke für zehn Pfennige geliefert bekommt? Ich glaube, er hätte zwar Tizian nicht minder freudig den Pinsel aufgehoben, hätte ihn aber doch gebeten, ihn mit solcher Publizität zu verschonen, wenigstens bei Lebzeiten.
Seien Sie also nicht böse, wenn auch ich in dieser Weise empfinde. Ich muss übrigens in wenigen Tagen nach Kalifornien verreisen und habe alle Hände voll zu tun.
P.S. Heiliger St. Florian, verschon’ mein Haus, zünd andere an!
Alter und Krankheit machen es mir unmöglich, mich bei solchen Gelegenheiten zu beteiligen, und ich muss auch gestehen, dass diese göttliche Fügung für mich etwas Befreiendes hat. Denn alles was irgenwie mit Personenkultus zu tun hat, ist mir immer peinlich gewesen.
Es ist eigentlich rätselhaft, was einen antreibt, die Arbeit so verteufelt ernst zu nehmen. Für wen? Für sich?—Man geht doch bald. Für die Mitwelt? Für die Nachwelt? Nein, es bleibt rätselhaft.
Jeder zeiget sich mir heute
Von der allerbesten Seite
Und von fern und nah die Lieben
Haben rührend mir geschrieben
Und mit allem mich beschenkt
Was sich so ein Schlemmer denkt-
Was für den bejahrten Mann
Noch in Frage kommen kann.
Alles naht mit süssen Tönen
Um den Tag mir zu verschönen.
Selbst die Schnorrer ohne Zahl
Widmen mir ihr Madrigal.
Wie der stolze Adlerich.
Nun der Tag sich naht dem End’
Mach ich Euch mein Kompliment,
Alles habt Ihr gut gemacht
Und die liebe Sonne lacht.
A. Einstein
peccavit 14.III. 29.
“… In einigen hundert Jahren wird der gemeine Mann unsere Zeit als die Periode des Weltkrieges kennen, aber der Gebildete wird das erste Viertel des Jahrhunderts mit Ihrem Namen verbinden, so wie sich heute beim Ausgang des 17. Jahrhunderts die einen an die Kriege Ludwig des Vierzehnten und die andern an Isaac Newton erinnern. …”
“… Nun, jetzt bist Du ja geborgen, jenem Hass unerreichbar; Du bist, wie ich Dich kenne, auch innerlich mit ihm fertig geworden und stehst über Deinem Schicksal. Dein Werk aber ist und bleibt erst recht unerreichbar aller Leidenschaft, und es dauert, solange es eine Kulturmenschheit auf Erden gibt. …”
Liebe Nachwelt!
Wenn Ihr nicht gerechter, friedlicher und überhaupt vernünftiger sein werdet, als wir sind, bezw. gewesen sind, so soll euch der Teufel holen.
Diesen frommen Wunsch mit aller Hochachtung geäussert habend bin ich euer (ehemaliger)
gez. Albert Einstein
Die Philosophie gleicht einer Mutter, die alle übrigen Wissenschaften geboren und ausgestattet hat. Man darf sie in ihrer Nacktheit und Armut daher nicht gering-schätzen, sondern muss hoffen, dass etwas von ihrem Don-Quichote-Ideal auch in ihren Kindern lebendig bleibe, damit sie nicht in Banausentum verkommen.
Ein bei aller Tragik groteskes Schauspiel ist es, dass sich im Herzen Europas abspielt, Deutschland zu ewiger Schande und auch recht unrühmlich für die Gemeinschaft der Nationen, welche sich selber als “Kulturmenschheit” bezeichnet.
Das deutsche Volk ist durch Jahrhunderte hindurch von einer sich ewig erneuernden Schar von Schulmeistern und Unteroffizieren sowohl zu emsiger Arbeit und mancherlei Wissen als auch zu sklavischer Unterwürfigkeit und zu militärischem Drill und Grausamkeit erzogen worden. Die republikanisch-demokratische Verfassung der Nachkriegszeit passte zu diesem Volke etwa wie der Anzug des korpulenten Onkels für den kleinen Hans. Dazu kamen dann die Inflation und die bösen Krisenjahre, sodass jeder Mensch in Furcht und Spannung lebte.
Da erschien in Hitler einer von den Armen im Geiste, unbrauchbar für jegliche Arbeit, erfüllt von Neid und Erbitterung gegen alle, die von Natur und Schicksal mehr begünstigt erschienen als er. Er war der Sohn einer Kleinbürger-Familie mit gerade genug Klassendünkel, um auch die um einen vernünftigen Ausgleich der Lebensbedingungen kämpfenden Arbeiter zu hassen. Am meisten aber hasste er Geist und Bildung, die ihm am unerbittlichsten versagten Gaben. In seiner verzweifelten Lage fand er heraus, dass seine verworrenen, von Hass getragenen Reden stürmischen Anklang fanden bei den ach so Zahlreichen, deren Lage und Gesinnung der seinigen ähnlich waren. Solche verzweifelten Existenzen las er auf der Strasse und im Wirtshause auf, scharte sie um sich. So wurde er zum Politiker.
Was ihn aber zum “Führer” prädestinierte, war sein bitterer Hass gegen das Ausland und gegen eine wehrlose Minorität, die deutschen Juden. Diese hasste er besonders als die Vertreter einer ihm unheimlichen Geistigkeit, die er nicht ganz mit Unrecht als undeutsch empfand.
Unablässige Hassreden gegen diese beiden Arten von “Feinden” eroberte die Massen, denen er glänzenden Sieg und ein goldenes Zeitalter versprach. Auch nützte er weidlich den gewohnheitsmässigen Drang der seit Jahrhunderten militärisch gedrillten Massen zum Marschieren, blinden Gehorsam, Befehlen und zur Menschenschinderei für seine Zwecke aus. So wurde er zum “Führer”.
Geld floss ihm reichlich zu, nicht zuletzt von der besitzenden Klasse, die in ihm ein Werkzeug sah zur Verhinderung der in der Zeit der Republik in gewissem Umfange begonnenen sozialen und wirtschaftlichen Befreiung des Volkes. Dem Volk aber schmeichelte er durch jene romantischen Phrasen der Vaterländerei, an die es von der Vorkriegszeit her gewöhnt war, sowie durch jenen Schwindel von der Überlegenheit einer von den Antisemiten zu ihren besonderen Zwecken erfundenen “arischen” beziehungsweise “nordischen” Rasse. Die Verworrenheit seines Geistes macht es mir unmöglich zu beurteilen, bis zu welchem Grade er selbst an den Unsinn glaubte, den er unablässig predigte. Die aber, welche sich um ihn scharten und sich durch die Woge nach oben treiben liessen, waren meist verworfene Zyniker, die sich der Verlogenheit ihrer Mittel voll bewusst waren.
Was dieser Mann den in Deutschland gefangenen und dem sicheren Untergang entgegenstehenden Brüdern gewesen ist, kann der in dem Gefühl äusserer Sicherheit Dahinlebende nicht voll begreifen. Er empfand es als selbstverständliche Pflicht, in dem Lande ruchloser Verfolgung auszuharren, um seinen Brüdern bis zuletzt eine seelische Stütze zu sein. Keine Gefahr scheuend, unterhandelte er mit den Vertretern einer aus ruchlosen Mördern bestehenden Regierung und wahrte in jeder Situation seine und seines Volkes Würde.
In dem Wunsche, Ihrem schönen Unternehmen zu dienen und doch unfähig, einen Beitrag auf dem Gebiete unseres verehrten und geliebten Freundes zu liefern, bin ich auf die bizarre Idee verfallen, etwas aus der eigenen Lebenserfahrung, was unseren Freund ein bischen ergötzen könnte, in Pillenform zusammen zu stellen, wobei allerdings nur die erste Pille direkte Beziehung zu ihm beanspruchen darf.
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.
Heil dem Manne, der stets helfend durchs Leben ging, keine Furcht kannte und dem jede Aggressivität und jedes Ressentiment fremd war. Von solchem Holz sind die Idealgestalten geschnitzt, die der Menschheit Trost bieten in den Situationen selbstgeschaffenen Leidens.
In Tagen, in denen ein sittlicher Zweifel nur ein Nein zu finden schien oder diese Frage nach dem Menschlichen selbst unterhalb des Zweifels blieb, habe ich an Sie denken dürfen, und eine Ruhe, eine Bejahung kam über mich. In so mancher Stunde haben Sie vor mir gestanden und zu mir gesprochen.
Man hat das Gefühl, dass so ein Mensch für immer weiterlebt, wie ja ein Mensch wie Beethoven auch niemals sterben kann. Nur ist eben das Unersetzliche, dass gerade seine Lebendigkeit so stark zu seinem Wesen gehörte und man sich so schwer vorstellen kann, dass dieser so unsagbare bescheidene und schlichte Mensch nicht mehr unter uns weilen soll. Er war sich seines einzigartigen Schicksals bewusst und wusste um seine Grösse. Aber gerade weil diese Grösse so überragend war, hat sie ihn bescheiden und demütig gemacht, und zwar nicht aus Pose, sondern aus innerem Bedürfnis.
Ich bin der Mann, dem Sie über die belgische Akademie geschrieben haben. … Lesen Sie keine Zeitung, suchen Sie ein paar Gesinnungsgenossen und lesen Sie die wunderbaren Schriftsteller früherer Zeiten, Kant, Goethe, Lessing und die Klassiker des Auslands und erfreuen Sie sich an der wundervollen Natur der Münchner Gegend. Denken Sie unablässig, dass Sie gewissermassen unter fremden Geschöpfen auf dem Mars leben und tilgen Sie jede tiefere Anteilnahme an dem Treiben dieser Geschöpfe. Schliessen Sie Freundschaft mit ein paar Tieren. Dann werden Sie wieder ein froher Mensch werden und nichts kann Sie anfechten. Bedenken Sie dass die feineren und edleren Menschen stets allein sind und sein müssen und dass sie dafür die Reinheit ihrer eigenen Atmosphäre geniessen dürfen.
Es grüsst Sie kameradschaftlich und drückt Ihnen bewegt die Hand Ihr.
E.
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